So modellierte ich und wechselte kontinuierlich mit dem Malen ab.
Das Sujet blieb das gleiche, manchmal wich ich etwas ab, wenn es die Technik erforderte.
Es entstanden dabei Terracotta-Reliefs aus Ton und Leinwände im Wechselspiel.
Neu war für mich in diesem Prozess die Arbeit mit Ton und ich wechselte und experimentierte zwischen unterschiedlichem harten Wachs, Plastilin, Keramikplast und rosa und rotem Ton, der mir als das fügsamste Material erschien. Die Arbeit mit dem Ton machte Freude und das Augenmerk die Plastizität hervorzuholen, war hierbei mein größter Focus. Mit dem Prozess beim Modellieren war ich völlig ausgefüllt. Die Terracotta-Reliefs lies ich trocknen. Später blieb die Option sie zu brennen, um diese haltbarer zu machen und diese später in einer Ausstellung zu präsentieren.
Ergebnis:
Es entstand eine Reihe aus Terracotta-Reliefs, kleine Vollplastiken und Malerei auf Leinwand, die zwischen Realismus und Abstraktion wechselten.
Ich wendete mich verstärkt dem „Mutter-Kind-Thema“ und den „Interaktionen von natürlichen Bewegungen“, also den „Figurengruppen“ zu. Die Interaktionen von mehreren Menschen waren kompositorisch anregend für die Reliefs mit Ton und zugleich gaben sie mir den entsprechenden Klärungsbedarf für die Komposition und die Plastizität für eine großformatige Leinwand. Ich konnte mich nach diesem durchlebten Prozess innerhalb meiner Leinwände verstärkt auf die Farbe konzentrieren, weil ich den plastischen Prozess in den Terracotta-Reliefs verwirklicht und geklärt hatte.
Erkenntnisgewinn:
Eine sehr gute Arbeits- und Herangehensweise für die Klärung bei großformatigen Kompositionen und auch zugleich ein eigenständiges künstlerisches Ergebnis, weil man die Terracotta-Reliefs brennen kann.
Ich wäre noch weiter in meiner Experimentierfreude gekommen, wenn nicht wegen Corona, auch besonders wegen der Sanierung unseres Künstlerhauses Goldener Pflug und auch noch der Kündigung der seit dreißig Jahren gemieteten Wohnung – sich nicht viele Nebenkriegsschauplätze mit heftigen Turbulenzen – ergeben hätten.
Im Künstlerhaus Schloss Plüschow fand ich die entsprechende Ruhe, um mich meinem oben beschriebenen Thema zu widmen. Der Prozess mit der Auseinandersetzung zwischen Abstraktion und Realität forderte mich heraus. Einige Arbeitsproben sind ab Februar 2022 auf meiner Website www.sabinekunz.eu zu besichtigen.
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